Malscher Sprottaucher schärfen ihren Bilck unter Wasser
Link zu Artikel im Malscher Anzeiger
Neunzehn Sprottaucher aus Malsch und der Region bildeten sich am Wochenende in einem Seminar über Denkmalgerechtes Tauchen und Unterwasserarchäologie, das vom TSV-Malsch durchgeführt wurde, weiter.
Unter der Leitung des Forschungstauchers Gerhard Knebel, der an vielen maßgebenden Archäologischen Grabungen unter Wasser, beispielsweise im Bodensee an den Pfahlbauten oder an Wracks in aller Welt teilnahm, bekamen die Sporttaucher Einblicke in dieses Spezialgebiet. „Funde aus der Bronze und Steinzeit sind dabei keine Seltenheit“, erklärte Knebel. „Sie geben einen einmaligen Einblick über das Leben in früheren Zeiten“. In einem Baggersee unserer Region wurde in jüngster Vergangenheit ein Teil eines alten römischen Floßes von einem Vereinsmitglied gefunden.
Die Funde stellen Kulturdenkmäler dar, die nicht zerstört werden dürfen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass man damit richtig umgeht. Und dieser Umgang wurde im Seminar mit Vorträgen über Recht und Ethos, das Einmessung der Fundstelle, die richtige Dokumentation und über die Konservierung der Funde besprochen. Im praktischen Teil an einem Baggersee wurde der Ablauf denkmalgerechter Tauchgänge geübt. Dabei stand die richtige Tauchtechnik, das Bestimmen der Lage des Fundes im See, die Dokumentation unter Wasser und die sachgerechte Meldung eines Fundes im Vordergrund. Übrigens müssen Funde an Ort und Stelle belassen und beim Regierungspräsidium gemeldet werden.
Am Ende des zweitägigen Seminars war für alle Teilnehmer klar, dass das Tauchen in unseren Baggerseen durch einen neuen Aspekt bereichert wurde. „Wenn man seinen Blick unter Wasser schärft entdeckt man Sachen, die man vorher gar nicht gesehen hat“ fasst ein Teilnehmer die Erfahrungen treffend zusammen.