im April haben wir doch einiges an Terminen, deshalb jetzt nochmals eine kurze Übersicht.
KARFREITAG, 30.03.2018 KEIN CLUBABEND; DA FEIERTAG
Freitag, 06. April 2018 18.00 Uhr Einweisung Füllanlage
Freitag, 06. April 2018 19.30 Uhr Vortrag Oli und Tibor
Samstag , 07. April 2018 14.00 Uhr Unterwasserfotografie Zusatztermin von Sascha bei Interesse bitte bei Sascha Siedler melden.
Freitag, 13.April 2018 19.30 Uhr Vortrag von Hubert, Neuerungen und Veränderungen VDST
Samstag, 14. April 2018 9.00 Uhr Einweisung Füllanlage
Samstag, 21. April 2018 9.00 Uhr Arbeitseinsatz Clubhaus, wir bereiten uns auf die Saison vor.
Samstag, 28.April 2018 9.oo Uhr Arbeitseinsatz Förderverein Schwimmbad, wir helfen, das Bad fit zu machen und erhalten selbstverständlich hierfür Arbeitsstunden.
Samstag, 28. April 2018 Training wie von Oliver Probst angekündigt. Bitte bei Oli melden wer Interesse hat.
So das ist doch einiges im neuen Monat. Die Termine für Mai werden wir rechtzeitig bekannt geben.
Wir wünschen Euch und Euren Familien ein schönes Osterfest und ein paar geruhsame Feiertage.
Dazu eingeladen haben wir alle aktiven Vereinsmitglieder. Die einzige Teilnahmebedingung war ein Tauchbefähigung nach mindestens CMAS * oder äquivalent.
Ziel war es einen Übungstauchgang so zu gestalten das wir an die Grenzen unsere Fähigkeiten kommen und so Verbesserungspotentiale entdecken, ohne dass wir uns dabei unwohl fühlen.
Zunächst hatten wir 5 Anmeldungen, wobei allerdings 3 wieder abgesagt wurden (eine Absage kam leider erst 15 Minuten nach dem Treffen am Vereinsheim). Es blieben also neben mir als Organisator und Tibor S. als Kameramann noch Oliver Z. und Ralf B. als Teilnehmer. Eine kleine, aber feine Runde also. Hierdurch war es uns möglich, sehr gezielt auf die einzelnen, kleineren Problemchen beim Training einzugehen und gezielt zu optimieren.
Wir trafen uns also um 09 Uhr am Vereinsheim. Nach dem üblichen Tratsch bei einem oder zwei Kaffee ging es dann zur Sache: Der Tauchgang musste geplant werden. Da Oliver Z. sowieso immer mit Tibor und mir trainiert, haben wir unsere Übungen auf Ralf angepasst. Ralf brachte allerdings schon einiges an Taucherfahrung mit und besaß entsprechendes Equipment, mit dem man gerne mal ruhigen Gewissens auf Tiefe gehen kann. So entschlossen wir uns für einen eher "mittleren" Schwierigkeitsgrad bei den Übungen.
Da die Sicht in den letzten Tagen in fast allen Seen schlecht bis sehr schlecht war, entschieden wir uns, den Eintritt im Badeparadies Plittersdorf ("Nächste Woche: Oktoberfest mit Fassantisch und Frühshoppen" [sic]) zu zahlen und die dortigen 3-4m Sichtweite zu genießen. Erfahrungsgemäß lassen sich bei Sichtweiten unter 1m nämlich nur Navigationsübungen gut machen und dafür braucht es dann keine Videoanalyse.
Nach ca. 1½ Stunden planen, besprechen und verfeinern am Whiteboard war es dann soweit: Der Plan stand.
Am See hat dann leider Tibor beim Abtauchen festgestellt, dass sein Trockentauchanzug ein Loch hat. Provisorisch mit Klebeband geflickt hat er immerhin den ersten Tauchgang tapfer gefilmt.
Die Übungen grob zusammengefasst:
Vorsichtiges Ablegen ohne Tarierung zu verlieren und ohne Grundberührung mit den Flossen
Oliver Z. führte uns nach allen obligatorischen Checks und Pre-Dive Sequenzen auf 10m Tiefe. Dort haben wir horizontal 15m Leine verlegt und verschiedene Flossenschläge geübt. Insbesondere der modified Frog- und Flutter-Kick (sinnvoll in sedimenthaltigem Gewässer mit räumlicher Einschränkung durch z.B. Wrack- oder Höhlenwände, dichten Bewuchs oder einfach nur zu vielen Tauchpartnern um einen herum), sowie der Back Kick, also dem rückwärts Tauchen ohne dazu die Hände zu benutzen.
Dabei gelernt: Back Kick ist immer noch schwierig, mit Split-Fins ist fast unmöglich.
In Folge hat einmal Ralf, einmal Oli Z. dann das Grundgewicht von 3kg gesetzt. Die Herausforderung bestand darin den Gewichtsverlust durch sauberes tarrieren auszugleichen und beim Ablegen so sanft vorzugehen dass kein Sediment später die Sicht verschlechtert. Sodann wurde Boje gesetzt, am Gewicht befestigt und mit exakt 3m/min bis auf 9m aufgestiegen.
Dabei gelernt: Derjenige der die Boje setzt sollte stets wissen, ob Seillänge und Tiefe miteinander in Einklang stehen. Sonst kommt schnell der Fahrstuhl nach oben. :-)
Dort wurde ein Notizbuch als optische Referenz in die Leine eingeknotet, was das Tarrieren etwas erleichtert. Es begannen dann die Valve-Drills, also das selbstständige öffnen und schließen aller eigenen Ventile. Natürlich mit gleichzeitigem Notsignal und ohne Verlust der Tarrierung. Das nachfolgende Video ist etwas wackelig und schlecht ausgeleuchtet, aber es vermittelt einen ganz guten Eindruck der Übungen.
Dabei gelernt: Auch nach dem x-ten mal passiert es dem ein- oder anderen (...nein, eigentlich immer nur dem einen :-P) beim Ventile drehen die horizontale Wasserlage zu verlassen und fast senkrecht stehend die Übung zu machen.
Als zweite Übung haben wir uns dann das klassische Out-of-Gas (auch S-Drill genannt) Szenario ausgesucht. Gerne auch mal mit abblasendem Atemregler.
Out of Gas: Ein abblasender Atemregler erschwert Sicht und Handling
Lessons learned: Nicht immer ist der Atemspender mit der notwendigen Eile unterwegs! Hoffen wir dass es im Ernstfall etwas schneller klappt. Außerdem verliert sich im Eifer des Gefechts schnell mal die Tiefe...
Letztlich galt es die Boje wieder zu verräumen und im Freiwasser mit Kompass zurück zum Einstieg zu navigieren.
Als zweiten Tauchgang haben wir dann noch einen entspannten Spaßtauchgang im Plittersdorfer See gemacht: Es ging hinunter zur LKW Kabine auf rund 20m, die wir nach einem kleinen Bogen dann auch gefunden hatten. Dann weiter zum SO Ufer um letztlich über die Plattform wieder zum Einstieg zu tauchen. Rolf durfte bei diesem Tauchgang zum ersten mal mit einer Stage tauchen und war erstaunt darüber, dass sich die zusätzliche Flasche unter Wasser fast nicht bemerkt macht. Zumindest wenn sie richtig gefüllt und befestigt ist.
Nachdem wir die Tauchgänge beendet hatten, erfolgte die Nachbesprechung. Insbesondere in den Video Sequenzen im Vereinsheim fielen einige Dinge auf, die wir so im Wasser gar nicht gesehen hatten. Gerade einzelne Ausrüstungsgegenstände die herunter baumeln oder aber auch die ein- oder andere Wasserlage die eher schlecht als recht war.
Nach dem anstrengenden Tag ging es dann wieder glücklich und einige Erfahrungen reicher nach Hause.
Über das Technische Tauchen (Tec-/Tech-/Tek-Tauchen) hört man immer wieder die verschiedensten Meinungungen: "Nur für Verrückte", "Der beste Weg in die Privatinsolvenz", "Alles lebensmüde Freaks" oder "Mir wäre das alles viel zu aufwändig". Das erstaunt mich immer etwas, da der Begriff des "Technischen Tauchens" nicht eindeutig zu definieren ist.
Die aktuelle Definition im Wikipedia Artikel "Technisches Tauchen" (Stand Mai 2017) gefällt mir allerdings sehr gut: "Unter technischem Tauchen [..] werden verschiedene Formen des fortgeschrittenen Sporttauchens zusammengefasst, bei denen zusätzliche oder spezielle Tauchausrüstung eingesetzt wird. Die Übergänge vom nicht-technischen zum technischen Tauchen sind fließend und hängen unter anderem von der festlegenden Tauchorganisation ab."
Da der VDST eine Tauchorganisation ist, gibt es dementsprechend auch eine eigene Definition entsprechend des Ressort Mischgastauchen: "„Technisches Tauchen“ steht im VDST für Formen des Sporttauchens, bei denen Mischgase eingesetzt werden, um sicher größere Tauchtiefen und/oder eine optimierte Dekompression zu erreichen. Der Begriff Technisches Tauchen stammt ursprünglich vom Einsatz „Technischer Gase“ (z.B. Helium oder Sauerstoff)."
Versuch einer eigenen Definition?
Allerdings glaube fällt es nicht nur mir es schwer, hier eine klare Trennung zwischen "Fun Tauchen", "Recreational Diving", "Urlaubstauchen", "Sporttauchen", "Technischem Tauchen" und was uns noch so alles einfallen mag, zu finden.
Oft hört man Aussagen wie "Technisches Tauchen fängt beim Overhead Environment" an. Also sobald man nicht mit einem einfachen Notaufstieg wieder an die Oberfläche kommen kann. Dies ist natürlich in Höhlen der Fall, aber auch bei dekompressionspflichtigen Tauchgängen. Ist das also der entscheidende Unterschied? Allerdings ist ein Notaufstieg aus 40m zum Ende der Grundzeit (bei welchem Dekompressions-/Nullzeit-Algorithmus auch immer) ein sehr riskantes Unterfangen und sollte sicher auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zumal die Nullzeit oft durch eine proprietäre Implementierung der Hersteller von Tauchcomputern vorgegeben und damit zumindest mit Vorsicht bedacht werden sollte.
Tatsächlich glaube ich nicht, dass wir hier auf eine Universalformel kommen. Allerdings bin ich der Meinung, dass dies auch gar nicht notwendig ist. Eine klare Schubladen-Trennung lässt sich sicher in der Theorie definieren: Da gibt es zum einen den Urlaubstaucher, der ohne einen professionellen Guide nicht ins Wasser geht und der dafür bezahlt dass er wieder sicher aus dem Wasser kommt. Darauf folgt der Sporttaucher, der bestehende Muster wie den Nullzeitalgorithmus und die CE zertifizierte Ausrüstung nutzt und eigenverantwortlich Tauchgänge durchführt. Und letztlich den Tec-Taucher, der bestehende Muster hinterfragt und bestrebt ist, sein Tauchverhalten wie auch -konfiguration auf maximale Effizienz bezüglich des Vorhabens zu optimierien.
Na, zu welcher Klasse gehörst Du? Ich nehme an, dass kaum jemand, der ernsthaft an dem Hobby Tauchsport interessiert ist, sich in exakt einer dieser Kategorien wieder findet.
Warum also eine spezielle Sparte "Technisches Tauchen" im Tauchsportverein Malsch? Und für wen?
Zweiteres lässt sich leichter beantworten: Für jeden, der daran interessiert ist sich unter Wasser mit einem Optimum an Sicherheit und Effizienz zu bewegen. Das betrifft nicht nur Tauchgänge jenseits der 40m (sinnvollerweise heutzutage meist 30m), wie in der klassischen Tauchausbildung gelehrt, sondern kann auch schon auf 3m Tiefe relevant sein.
Die Techniken, die ursprünglich für das Höhlentauchen in Florida entwickelt wurden bieten auch im badischen Baggersee große Vorteile für jeden Taucher. Und damit ist auch schon die erste Frage beantwortet: Ziel ist es nicht, Verrückte in möglichst großen Tiefen zu versenken. Ziel ist es, durch ein umfangreiches Training und eine bis ins Detail optimierte Ausrüstung jedem dabei zu helfen so sicher und effizient wie möglich den Tauchgang seiner Wahl gestalten zu können. Dies ist das Anliegen im Ressort "Technisches Tauchen" im Tauchsportverein Malsch.
Was also ist der Nachteil und warum steigt dann nicht jeder Taucher gleich in die "Tech-" Schiene ein?
Der große Nachteil liegt im Aufwand der dafür zu betreiben ist. Je komplexer der Tauchgang, desto besser müssen die Fähigkeiten der Taucher und der Ausrüstung auf diesen angepasst sein. Diese Fähigkeiten (körperlicher wie mentaler Natur) müssen aufwändig erlernt und trainiert werden.
Ein guter Einstiegskurs in das Technische Tauchen (welches Brevet auch immer), dauert sehr lange und ist deshalb heutzutage oft in mehrere Kurse aufgeteilt. Mein erster Kurs z.B. dauerte 7 komplette Tage von morgens um neun Uhr bis teilweise nach Mitternacht. Außerdem war er auf zwei Monate gesplittet, so dass wir während des Kurses noch gut 1/2 Duzend Übungstauchgänge ohne den Tauchlehrer dazwischen machen konnten. Und danach ist es nicht so, dass man es "kann". Allerdings lernt man zu erkennen was man nicht kann um dann in Folge daran zu arbeiten. Dieser kontinuierliche Verbesserungsprozess ist meines Erachtens das Schlüsselkonzept für ambitionierte Taucher.
Das ist natürlich ein schmaler Grat: Es liegt mir völlig fern Taucher zu verurteilen die sich dieser Komplexität nicht unterwerfen. Für alle Taucher gilt letztendlich: Alle Tauchgänge müssen innerhalb der eigenen Fähigkeiten und innerhalb der Komfortzone liegen. Das Technische Tauchen ermöglicht es einem lediglich die eigenen Fähigkeiten besser zu kennen und die Komfortzone erstaunlich auszuweiten.
Natürlich sind solche Trainings mit auch Kosten verbunden. Nicht nur finanzieller Art, sondern auch persönlich. Es ist sehr frustrierend, wenn die Übungen auch beim x-ten Mal nicht so klappen wie sie sollen oder bereits antrainierte Fertigkeiten wieder nachlassen. Diese Tatsache schreckt wohl die meisten von einem "technischen" Training ab und hat auch mich öfters daran zweifeln lassen ob der eingeschlagene Weg der Richtige ist.
Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt an dem man routiniert und ruhig auch kritische Situationen unter Wasser löst, bzw. vorher erkennt und gar nicht erst entstehen lässt.
Bleibt noch die Frage der Anschaffungskosten: Auch hier sei gesagt dass eine am technischen Tauchen orientierte Ausrüstung für die gleichen Tauchgänge nicht mehr kostet. Im Gegenteil, das Motto lautet in der Regel so wenig Ausrüstung wie möglich, so viel wie notwendig. Auch sind beispielsweise Regler und Auftriebshilfen in der Regel preisgünstiger da auf jeglichen Schnick-Schnack konsequent verzichtet wird. Natürlich bezieht sich die Ausrüstung beim Technischen Tauchen immer auf das angestrebte Vorhaben und man kann den Materialaufwand für einen 100m Tauchgang nicht mit einem Nullzeittauchgang vergleichen. Höchstens vielleicht in dem man das eigene Überleben mit auf die Rechnung setzt...
Als Fazit möchte ich zusammenfassen, dass sich eine Ausbildung im Technischen Tauchen für jeden ambitionierten Taucher lohnt, egal ob man nun auf 100m oder auch nur auf 10m tauchen will. Dabei muss es nicht gleich der Kurs und die Ausrüstung für viel Geld sein. In regelmäßigen Abständen Übungstauchgänge innerhalb der eigenen Grenzen sind hier Gold wert.
Bei Interesse oder weiteren Fragen, bitte zögert nicht auf mich zu zukommen!
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